Völlig logisch ist doch auch, dass angesichts einer gesetzlichen Regelung eine zusätzliche, freiwillige Frauenförderung eher unwahrscheinlich ist. Frei nach dem Motto: Für die Frauen gibt es jetzt ja die Quote, warum sollen wir noch teure Frauenförderprogramme aufsetzen? Aus unternehmerischer Sicht völlig nachvollziehbar.Nanu, die Frauenquote führt zur Streichung der Frauenförderung? Ist es etwa so ähnlich, dass nach dem Tragen der Braut über die Hausschwelle, die Braut ihr Brautkleid ablegen muss und nun die Hausarbeit leisten muss? Sind die Quotenfrauen nun etwa enttäuscht darüber, dass sie nicht jeden Tag über die Hausschwelle getragen werden?
Immerhin, da scheint der einen oder anderen Ideologin langsam zu dämmern, dass seit der letzten Mammutjagd, nicht einmal 1% der Zeit verstrichen ist, seitdem unsere Spezies existiert. Das mit der nicht möglichen Weltveränderung innerhalb so kurzer Zeit, hätten auch wir, auch ohne Studie verneinen können.
Wie kann man denn glauben, dass eine Quotenregelung die Welt völlig verändern würde? Und vor allem: In so kurzer Zeit? Eine Quote kann immer nur ein kleines, flankierendes Mittel sein. Sie ist gut, um homogene Seilschaften aufzubrechen. Aber eine Quote allein macht noch keine Vielfalt. Und erst Recht keine Revolution.
Revolution? Ja haben die Frauenquotenbefürworter etwa mit einer Revolution gerechnet?
Allerdings müssen wir hier Frau Groll entschieden widersprechen: Eine Frauenquote ist keine kleine, flankierende Maßnahme. Sie ist ein gravierender Eingriff in unsere Demokratie, denn sie bricht mit dem Prinzip des Bevorzugungsverbotes aufgrund des Geschlechtes.
Nun liegen auch erste Ergebnisse aus der Anwendung des Transparenzgesetzes in Österreich vor. Wie erwartet sind sie nicht weltbewegend. Das wohl niederschmetterndste Ergebnis für Feminist.I.nnen:
„Meine Einschätzung war: Wenn Unternehmen ungleich bezahlen, dann ist das tendenziell ein bewusster Akt“, so Dungl. Das Gegenteil hätte sich herausgestellt.Wenn es aber kein bewusster Akt ist, dann sind es Tarifabschlüsse, die für eine eventuell unterschiedliche Bezahlung verantwortlich zeichnen. Es war immer Aufgabe der Tarifpartner, nicht des Staates die Höhe der Entgelte auszuhandeln.
Nun soll der Staat alles richten?
Nur weil die Frauen nicht in der Lage sind, eine schlagkräftige Gewerkschaft zu bilden, wie z. B. die GDL, soll der Staat den Frauen den roten Teppich ausrollen und die Unternehmen dazu zwingen den Frauen höhere Gehälter zu zahlen?
Wo bleibt die viel besungene Tarifautonomie? Haben wir die mit dem "Kultourwandel" begraben?
Nachdem festgestellt wurde, dass keine Diskriminierung vorliegt, fragen sich die Autoren der vdi-nachrichten richtigerweise:
Wieso wird die Debatte um Gehälterungleichheit dennoch weitgehend so geführt, als handele es sich dabei um eine gezielte Diskriminierung von Frauen?Es ist ein Grundprinzip des Qualitätsjournalismus, niemals den Bock danach zu fragen, ob ihm das Kraut im Garten gefällt.
Wen fragen die? Tja, Frau Christina Klenner vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung! Und schon ist die Diagnose unhinterfragt gestellt:
„Die bereinigte Lohnlücke von 7 % bis 8 % stößt uns doch mit der Nase darauf, dass die ungleiche Bezahlung von gleichwertiger Arbeit auch ein Geschlechterthema ist.“ Diskriminierungen fänden beispielsweise bei der Eingruppierung von Frauen in Lohn- und Einkommensgruppen statt. Zudem würden Studien der Geschlechterforschung zeigen, dass die Arbeit von Frauen gesellschaftlich häufig geringer bewertet wird.So sind wir wieder bei der eigentlichen Sache: Die Gesellschaft leidet an der Geschlechtskrankheit
"Geschlechterdiskriminierung der Frauen"!
Dass Frauen durch die Babypause in schlechteren Eingruppierungen kommen, scheint den Böcken von der Böckler-Stiftung nicht ins Beet zu kommen. Auch nicht die Tatsache, dass die meisten Damen die nun Teilzeit arbeiten, zu Hause einen gut verdienenden Ehemann haben, also gar nicht auf höhere Einkommen angewiesen sind. Aber warum sollen wir uns mit Fakten aufhalten, wenn wir einen festen Glauben haben!