Samstag, 31. Januar 2015

Gender greift nun die Privatwirtschaft an

Zwei neue Studiengänge in der Frauen- und Geschlechterforschung / Gender und Diversity werden stolz verkündet von der "Freien Uni" (apropos "frei"; "frei" wovon? Doch nicht von Wissenschaftlichkeit?).

Der zweite Link, führt schon mal ins Nirvana, braucht Ihr gar nicht anclicken.

Erst eine Suche nach dem sehr wissenschaftlich klingendem Namen "Management von Diversity, Gleichstellung und Antidiskriminierung" bringt uns weiter, u. zw. zur Prüfungsordnung.

Darin erfahren wir, dass es sich um einen berufsbegleitenden Masterstudiengang handelt und dass
"Die Stud-Enten und Stud-Erpel spezialisieren sich auf die Erfordernisse für drei Gruppen von Organisationen: Privatunternehmen, den Bereich der Wohlfahrt/NGOs und den öffentlichen Bereich (Verwaltung: Ministerien/Kommunen, Hochschule)."
Das klingt für mich persönlich wie eine Kaderausbildung für Gleichstellungsbeauftragten nach altem SED-Muster, denn es ist nur ein "Weiterbildungsstudium", wie wir auf der 2. Seite erfahren, da mindestens 1 Jahr Berufserfahrung als Voraussetzung zur Zulassung gefordert wird.

Offensichtlich soll nun, nach der erfolgreichen Eroberung der öffentlichen Hand, auch die Privatwirtschaft lahmgelegt werden.

Mann soll es nicht glauben, aber da wird auch Forschung getrieben:
Es kann zwischen einem forschungsorientierten und einem anwendungsorientierten Weg gewählt werden (Wahlpflichtmodule Va+b). Der forschungsorientierte Weg (Va) umfasst die Bewertung und Einübung in quantitative und qualitative empirische Forschung sowie deren Reflexion bezogen auf eine für die eigene Organisation formulierte Fragestellung.
Wenn dreimal Forschung erwähnt wird, dann MUSS auch Forschung drin sein. Wenn Forschung drin ist, dann kann mann sicherlich auch von Wissenschaft ausgehen, auch wenn noch so viele Kritiker sich melden, wie hier und hier und hier, nicht wahr? Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Für mich klingt dieses Studium, wie der Versuch, solchen Lebensläufen einen akademischen Abschluss bieten zu können. Ein "Studium" das in 30 Tagen zu schaffen ist, über zwei Jahre zu strecken hilft ungemein, bei der anschliessenden "Promotion" mit dem Prädikat "summa cum glaube(fest daran)". Wenn mann dann auch noch richtig zitiert, dann kann mann ein Zitatwerk gefahrenfrei als Promotion bezeichnen.

Es ist traurig, was aus den Unis geworden ist.

Es wird noch trauriger, wenn man diese "Aka_xemiker" auf die Privatwirtschaft loslässt.