Freitag, 30. Januar 2015

Hallo, Papst, hörst Du mich?

Nicht doch, der Vatikan hat auch den Vater entdeckt? Die Kinder wachsen vaterlos auf?
„Ich fragte jeweils, ob die Väter mit ihren Söhnen und Töchtern spielen würden und wie viel Zeit sie dafür in Anspruch nehmen. Ich muss zugeben, dass die Antworten oft sehr enttäuschend waren. Denn ich musste feststellen, dass es Kinder und Jugendliche gab, die in sozusagen verwaisen Familien lebten. Bitte, liebe Väter, seid aufmerksamer!
Ja, liebe Väter, seid aufmerksamer, wenn Ihr Euch einen Arbeitgeber sucht. Denn es hängt von Eurem Arbeitgeber ab, ob Ihr soviel Geld bekommt, dass Ihr genügend Zeit mit Eurem Kind verbringt. Je näher am Sozialhilfeniveau bezahlt wird, umso länger braucht ein Vater arbeiten. Da macht die katholische Kirche als Arbeitgeber kaum eine Ausnahme.

Ja, liebe Väter, seid aufmerksamer, wenn Ihr Euch eine Mutter für Eure Kinder aussucht. Denn es hängt von Eurer Frau ab, ob sie mit dem Geld zufrieden ist, das Ihr nach Hause bringt. Tut sie das nicht, dann heisst es, Ihr seid Waschlappen, Ihr leistet nicht genug, usw. Dann geht der Vati mehr arbeiten. Und hat weniger Zeit für seine Kinder.


Ja, liebe Väter, seid aufmerksamer, wie Ihr Euch nach einer Trennung oder Scheidung entscheidet. Denn die Voll-Juristen werden Euch erzählen, dass für den Vater eine Erwerbsobliegenheitspflicht vorliegt.

Kurz gesagt: "Arbeit macht den Vater frei von seinen Kindern!"

Denn wir leben in einer Gesellschaft, in der es nicht sittenwidrig ist, einem Vater so wenig Lohn oder Gehalt zu geben, dass ihm kaum Zeit für seine Familie bleibt.

Wir sind auf einer Stufe der technischen Entwicklung und der Zivilisation angekommen, die uns locker eine vernünftige Regelung der Arbeitszeit ermöglichen könnte, so dass wir Väter auch genügend Zeit für unsere Kinder haben könnten.

Warum stellt mann nicht die Frage: Wer stiehlt uns die Zeit für die Familie? Warum ist es nicht sittenwidrig, dass einem Vater keine Zeit für die Familie übrig bleibt?

Warum kann unsere Kultur ein Verhalten, dass dem Vater die Zeit mit seinen Kindern raubt, nicht als sittenwidrig erkennen? Vielleicht weil man dann (manche) Frauen, (manche) Juristen und (manche) Arbeitgeber als "Sittenstrolche" bezeichnen müsste?