Freitag, 24. Oktober 2014

„Im eigenen Heim leben Frauen am gefährlichsten“

sagt uns Gabriele Steuer, städtische Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Recklinghausen, NRW.

Die Gleichstellungsstellen deutschlandweit rufen zu Aktionen am 25. und 26. November mit Sprüchen, wie dem obigen.

In Recklinghausen haben laut Aussage der Frau Steuer im Jahre 2013 insgesamt 294 Fälle häuslicher Gewalt stattgefunden.

Aus ihrer Pressemitteilung geht nicht hervor, ob Männer auch Opfer sind. Daher muss angenommen werden, dass in Recklinghausen lauter blonder Engel als wahrhaftige Erscheinung der heiligen Mutter Maria auf Erden in den Recklinghausener Wohnungen wohnen und nur Horden böser Männer zuschlagen.

Es sind also laut Frau Steuer 294 Frauen, die geschlagen wurden. Das berechtigt sie zur oben gemachten Aussage: „Im eigenen Heim leben Frauen am gefährlichsten“.

Reality check

Da Frau Steuer gerne mit nebulösen Behauptungen arbeitet, müssen wir mühsam die Wahrheit rekonstruieren. Es ist nämlich nich klar, worauf sich die Zahl 294 bezieht: Auf

a) Zuständigeitsbereich des PP Recklinghausen
oder
b) die Stadt Recklinghausen?

a) Laut Polizeibericht, Seite 4, hatte man 2012 im Zuständigeitsbereich des PP Recklinghausen 739.175 Einwohner.

Dann würden die Opfer häuslicher Gewalt gerade mal 0.08% der weiblichen Bevölkerung im Zuständigeitsbereich des PP Recklinghausen darstellen.

Das ist eindeutig zu wenig.

b) Glaubt mann Tante Wiki, dann hat die Stadt Recklinghausen eine Bevölkerung von 115.320 Einwohner.

Die von Frau Steuer genannte Zahl - die ist nicht im Polizeibericht enthalten - von 294 Fälle Opfer häuslicher Gewalt würden 0,5% der weiblichen Bevölkerung der Stadt Recklinghausen darstellen, also vergleichbar mit Berlin?

Das ist schwer zu glauben, weil übertrieben! Kleinstädte, wie Recklinghausen haben kein hohes Gewaltpotenzial.

Selbst wenn die Zahl 294 stimmen sollte, dann enthält sie ca. ein Viertel männlicher Opfer. Wie ich im Gewaltartikel dargelegt hatte, kommen noch weitere Übertreibungsfaktoren hinzu. Rechnet mann all das raus, was übertrieben wurde, sinkt die reale "häusliche Gewalt"-Rate auf ca. 0,15 bis 0,2% der weiblichen Bevölkerung in Recklinghausen.

Das könnte hinhauen. So lange aber verlässliche Zahlen fehlen sind die Übertreibungen einer Frau Steuer als Hetze gegen Männer abzulehnen.

Wow! Frau Steuer und die Statistik!

Frau Steuer scheint ja sehr bewandert in Statistiken zu sein:
"Häusliche Gewalt ist auch die häufigste Ursache von Verletzungen bei Frauen: häufiger als Verkehrsunfälle und Krebs zusammen genommen."
Laut Verkehrsunfallstatistik NRW hatte mann im Jahre 2013 72.113 Verletzte. Es werden keine geschlechtsspezifschen Statistiken angeboten.

destatis bietet eine diesbezügliche Statistik an. Im Jahre 2013 hatten wir:

Schwerverletzte Frauen
Deutschlandweit:  25.362
NRW:  4.957
Leichtverletzte Frauen
Deutschlandweit:  146.080
NRW:  28.520

Auf das PP Recklinghausen übertragen, müssten das in etwa (Einwohner DE ca. 80 Mill, NRW ca. 17,5 Mill, im PP Recklinghausen ca. 740.000)

Schwerverletzte: 208
Leichtverletzte: 1206
Frauen gewesen sein! Also zusammen, bei Verkehrsunfällen:
ca. 1400 verletzte Frauen. Im PP Recklinghausen!
Auf die Stadt Recklinghausen übertragen wären das ca.
210 verletzte Frauen.

Auf Seite 20 des Polizeiberichtes des PP Recklinghausen werden die Körperverletzungen erwähnt: 2.990 männliche Opfer und 2.266 weibliche Opfer. Das gibt nicht die 4.700 auf Seite 19 her, aber vermutlich haben sie nur die aufgeklärten Fälle bei den 4.700 gezählt. Da die Straßenkriminalität ca. 50% der Opfer verursacht, sind im Zuständigkeitsbereich der PP Recklinghausen auch nur ca.
1.133 weibliche Opfer
zu verzeichnen, die für die häusliche Gewalt überhaupt in Frage kämen! Auch das wäre übertrieben, denn nicht alle Verletzungen, die nicht auf der Straße passieren, entstehen im häuslichen Bereich!

Für die Stadt Recklinghausen alleine kämen ca. 339 verletzte Frauen in Frage, davon
169 weibliche Verletzte
die für die häusliche Gewalt in Frage kämen!

Fazit

Wir haben geschätzt, dass in Recklinghausen
210 Frauen
bei Verkehrsunfällen verletzt werden und dass ca.
169 Frauen
ausserhalb der Strassenkriminalität verletzt werden.

Fakt --> Verkehrsverletzungen sind häufiger als Körperverletzungen ausserhalb der Strassenkriminalität.

Das hindert eine aus Steuergelder für die "Gleichstellung der Geschlechter" bezahlte Gleichstellungsbeauftragte aber nicht, das Gegenteil der Wahrheit zu behaupten:
"Häusliche Gewalt ist auch die häufigste Ursache von Verletzungen bei Frauen: häufiger als Verkehrsunfälle und Krebs zusammen genommen."
Selbst wenn ich die Polizeistatistik für die Mythenbildung "häusliche Gewalt" heranziehe, kann ich die Zahl der Verkehrsunfallverletzten nicht toppen.

Daher spare ich mir die Suche nach Krebskrankenstatistiken.

Plausibilität der Gleichstellungsstelle Recklingshausen = 0

Allein die Sache mit den Verkehrsverletzten sollte einem jeden zu denken geben:

Wenn jemand behauptet, dass 297 Fälle häuslicher Gewalt (wobei die männlichen Opfer unsichtbar gemacht werden) mehr Verletzte als bei Verkehrsunfällen UND Krebs (??) verursachen, obwohl die Fakten eine andere Sprache sprechen, dem darf mann nicht glauben.

Hier wird nur Stimmung gegen die bösen Männerhorden gemacht, es geht nicht um die Gewalt gegen Frauen und Kinder.

Wer also an die Zahlen und Aussagen einer Gleichstellungsstelle - wie z. B. der Recklingshausener Frau Steuer - glaubt, der kann
a) nicht rechnen
b) der glaubt noch an den Weihnachtsmann

Aber mit solchen Aussagen kann mann die Typen, die nicht rechnen können bestens betüteln, wenn es darum geht Fördergelder abzuzapfen:
"Frauen in häuslicher Gewalt - Selbsthilfegruppe wird gegründet" ("Hilfsangebote und -möglichkeiten" die Geld kosten, weil die Beratungsindustrie dahinter steht. Männer ausgeschlossen!)
"Runder Tisch gegen häusliche Gewalt"
"Dazu werden die örtlichen Vertretern von Polizei, Haus der Kulturen, Jugendhilfe, Frauenhaus, die übergeordneten Institutionen wie Staatsanwaltschaft, Gericht, Gesundheitsamt und der Ärzteschaft nach Herten eingeladen."

All diesen Menschen, die nicht rechnen wollen, wird die Geschichte mit den ach so vielen verletzten Frauen vorgejammert! Und all dieses Typen glauben es auch noch!

Damit auch die zukünftige Generation in die richtige Richtung dressiert wird - also Mann = Böse - haben sich die Gleichstellungsstellen auch etwas für Kinder einfallen lassen: "Wo findet meine Mutter Hilfe?" wird den Kindern erzählt!

Wer nach "Wo findet mein Vater Hilfe?" sucht, der findet eben nichts.

Wie hatte es Madame Steuer auf der Seite der Gelichstellungsbeauftragten so schön gesagt:
"Frauen sind dem Gesetz nach gleichberechtigt, in Wirklichkeit jedoch immer noch nicht gleichgestellt."
Wie recht sie hat: In Recklinghausen findest Du, Mann, keine Hilfsangebote, wenn Frau zuschlägt, denn Du, Mann, bist ein Mensch zweiter Klasse, obwohl Du mit Frau gleichberechtigt bist.