Frau Holch von chrismon hatte sich den Spass erlaubt, einen Tag lang den Mann zu mimen. Dafür hat sie 300 EUR ausgegeben. Manche Kommentare unter ihrem Artikel sind herr-lich.
Auf der gleichen Seite werden Hintergrundinformationen angeboten, der Link springt einem aber nicht gleich ins Auge.
Interessant finde ich den kurzen Abriss zur Gender-Theorie am Ende des Hintergrund-Pamphlets und die sich daraus ergebende Einsicht zur Haltung von chrismon oder gar der evangelischen Kirche zur Homosexualität.
Da werden in einer verkürzten Form die Grundthesen de Genderismus wiederholt:
a) "Sex" sei das biologische Geschlecht. Dieses sei gegeben führt Frau Holch in einer Klammer an.
b) "Gender" sei das soziale Geschlecht/Geschlechtsidentität und wäre praktisch eine neue Namensgebung für einen alten Hut: das "soziale Verhalten"! Das "soziale Verhalten" - also Gender - sei erlernt und damit prinzipiell veränderbar, wird ebenfalls in einer Klammer erläutert.
Wenn also b), "Gender", ein rein erlerntes Verhalten wäre, dann ist es unverständlich warum Frau Holch nur von der "Inszenierung der Männlichkeit" spricht?
Wird Weiblichkeit nicht inszeniert? Ist Schminken, Schuhe kaufen, Stöckelschuhe und Minirock tragen, keine weibliche Inszenierung, die ebenfalls "entlarvt" und dekonstruiert werden müsste?
Eine ziemliche Ungleichberechtigung die Genderei, findet Ihr nicht?
Wenn aber Frau Holch das "soziale Verhalten", also "Gender", als erlernbar und damit als prinzipiell veränderbar betrachtet, soll das heissen, dass wir ein weibliches "soziales Verhalten" in einem "männlichen Körper" soweit verändern können, dass das "soziale Verhalten" wieder zum "männlichen Körper" passt?
Es könnte sein, dass ich das nicht richtig verstanden habe, was Frau Holch uns da sagt, aber mir dünkt, sie betrachtet Homosexualität als "prinzipiell veränderbar"? Ob das im Sinne des Erfinders ist?
Was viel interessanter wäre: Ist das die Haltung der evangelischen Kirche? Vertritt die evangelische Kirche die Meinung, das "soziale Verhalten" wäre erlernbar, u. zw. beliebeig, also auch von Homo- in Richtung Heterosexualität?
Warum muss dann die "Inszenierung der Männlichkeit" entlarvt werden? Warum können weiblich sozialisierte Wesen, die Männer nicht einfach wertschätzen, so wie mann Frauen wertschätzt? Hat hier das weibliche "soziale Verhalten" eine Tomate auf die empathischen Augen?
Es ist vermutlich zwecklos irgend einen Kommentar unter solchen Artikeln zu setzen. Mann muss die evangelische Kirche und die Politik mit den grundlegenden Widersprüchen dieser Ideologie konfrontieren! Öffentlich! Vielleicht verstehen sie dann das Problem etwas besser, wenn man ihnen diese Widersprüche direkt vorträgt.