Samstag, 28. Februar 2015

Faktencheck: Wie Statistiken verbogen werden

Es ist ein Fakt, dass in unseren Zeiten ein Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern festzustellen ist. Nicht-Feministen führen diesen Lohnunterschied auf biologische, wirtschaftliche oder politische Ursachen zurück.

Feminist.I.nnen führen solche Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf eine Diskriminierung der Frauen zurück.

Obwohl sie ganz genau wissen, dass es nicht stimmt, hier der Beleg.

Auf Seite 178 des Gender-Datenreports 2005 findet mann folgende Aussagen:

Bei der Ursachenanalyse, warum teilzeitarbeitende Frauen (unter 18 Stunden die Woche) 122% des Verdienstes der Männer in der gleichen Beschäftigungsform haben, kommt man zur Schlussfolgerung:
Insofern ist es nicht erstaunlich, wenn unter den teilzeitbeschäftigten Frauen Besserverdienende überrepräsentiert sind. Wegen der in Kapitel 5 beschriebenen Bildungshomogamie von Paaren werden qualifiziertere Frauen oft auch noch besser verdienende Partner haben, so dass diese Familien auch aus diesem Grunde weniger auf ein volles weibliches Erwerbseinkommen angewiesen sind als Familien, in denen beide Partner schlechter verdienen.
In einer Fußnote auf der gleichen Seite wird noch erläutert:
Im DJI-Kinderpanel ergab sich, dass von den erwerbstätigen Müttern mit Hauptschulabschluss 50 Prozent, von denen mit Abitur 65 Prozent teilzeitbeschäftigt waren.
Die Genderisten wissen also darüber Bescheid, dass das Einkommen des Ehepartners UND die eigene Ausbildung eine Rolle bei der Ausbildung eines Gender Pay Gaps spielen.

Bei gut verdienede Männer werden die Frauen nur dann einen (Teilzeit)job annehmen, wenn sich das ohne große Nachteile für sie einrichten lässt. Je besser qualifiziert, desto wahrscheinlicher ist, dass sie einen Teilzeitjob unter 18 Stunden die Woche annehmen wird.

Eine Ärztin, die einen Chefarzt gehelicht hat, wird höchstwahrscheinlich eher unter 18 Stunden die Woche arbeiten, als eine Krankenschwester, die einen anderen Chefarzt gehelicht hat. Denn für den Lohn, den eine Krankenschwester bei einer Teilzeit unter 18 Stunden bekommt, wird sie sich nicht die Mühe machen, auch noch die Anfahrtszeiten dafür zu verplempern, es sei denn, sie wohnt in direkter Nähe des Arbeitsplatzes. Damit wird der Trend erklärt, dass nur 50% der Mütter mit Hauptschulsabschluss, aber 65% der Mütter mit Abitur arbeiten.

Daher ist es in einer wohlhabenden Gesellschaft eher wahrscheinlich, dass Frauen sich so einrichten werden, dass sie nicht arbeiten gehen. Da sie - wenn Kinder großgezogen wurden - auch durch die Witwenrente abgesichert sind, besteht kein Anlass für sie, sich dem Stress einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit auszusetzen, wenn dies der Mann tut.

Diese Zusammenhänge sind seit langem bekannt (hier eine Statistik aus dem Jahre 1950, nicht auf die Prozentangaben achten, die beziehen sich auf andere Größen, die nicht in der Tabelle dargestellt sind):

[image]
(Quelle: Bayerische Staatsbibliothek, SCHRIFTENREIHE DER HISTORISCHEN KOMMISSION BEI DER BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN, Band 65, Merith Niehuss, "Familie, Frau und Gesellschaft, Studien zur Strukturgeschichte der Familie in Westdeutschland, 1945-1960", Verlag VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN)

Daraus lässt sich klar ablesen:
Frauen gut verdienender Ehemänner:
- gehen seltener arbeiten.
- sind besser ausgebildet.
- arbeiten vorwiegend in Teilzeitarbeit, gerne unter 18h/Woche.
Das hört sich allerdings nicht als Diskriminierung an, sondern ist ein Zeichen einer wohlhabenden Gesellschaft.

Eine nicht wohlhabende Gesellschaft, also da, wo die Löhne und Gehälter so gering sind, dass beide arebeiten gehen müssen, wird ein GPG von nahe 0% haben.

Welches Land, wenn nicht Deutschland, kann als Beleg für diese These am besten herangezogen werden?

Die Ergebnisse des Gender-Datenreports 2005 beweisen das (Seite 180):
Während die vollzeiterwerbstätigen westdeutschen Frauen seit 1997 minimale Anteile am durchschnittlichen männlichen Einkommen hinzugewinnen konnten, büßten die ostdeutschen Arbeitnehmerinnen auf hohem Niveau geringe Einkommensanteile ein.
a) Da langsam auch in den neuen Bundesländern der Wohlstand Einzug hält, wächst auch der Gender Pay Gap mit.

b) Da die Reallöhne in Westdeutschland rapide abgenommen haben, sinkt hier der Gender Pay Gap.

Die Frage ist: Wo kommen wir hin, wenn ein Gender Pay Gap von 0% erreicht worden ist?

Antwort: Es sieht so aus, als ob eine Reduzierung des Gender Pay Gaps mit einer Abnahme des Wohlstandes in einer Gesellschaft einher geht.

Die politich korrekte Erklärung im Gender-Datenrport 2005 (ebenfalls Seite 180) lautet:
Ein wesentlicher Grund für die hohe Teilzeitquote von Frauen in Westdeutschland dürfte das unzureichende Kinderbetreuungsangebot im Westen sein. Hinzu kommt in den westdeutschen Ländern allerdings auch ein Familienleitbild, das Müttern nahe legt, keine volle Erwerbsarbeit aufzunehmen, solange ihre Kinder klein sind.
Ideologische Scheuklappen haben bis heute jede Gesellschaft erfolgreich davor bewahrt, die Schlucht zu sehen, in der sie gerade trieb.

Ein GPG von 0% ist bei einer wöchentlichen Arbeitszeit für Mutter und Vater von (gesetzlich) 48h/Woche mit Armut verbunden.

Wer also ein GPG von 0% bei unveränderten Arbeitszeiten fordert, fordert die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten.

Das steht garantiert nicht in der Wahrheitspresse!

Da steht nur, dass Kindergärten fehlen. Denn wir brauchen viele Kindergartenplätze, um die Betreuungsindustrie auszubauen: 3.200,00 sind wir als Gesellschaft bereit zu bezahlen, für ein Kindergartenplatz. Ob das volkswirtschaftlich sinnvoll ist?