Samstag, 23. August 2014

Profesorinnen und Wissenschaftsreputation

Die Dänen haben schon immer gewusst, warum ein Professorinnenprogramm schädlich sei:
"weil spezielle „weibliche Professuren“ die Qualität der Forschung und damit den Ruf der dänischen Wissenschaft im Ausland untergraben würden"
Das Zitat ist zwar schon mehr als 10 Jahre her, "die hochschule 2/2003", Seite 117, ich nehme aber an, dass niemand in Dänemark an der Richtigkeit dieser Einschätzung zweifelte.



Aber so etwas kann doch nur sexistisch sein, oder? "spezielle "weibliche Professuren""?

Deswegen haben wir nun in Deutschland 260 Professorinnen in 109 Hochschulen (Seite 5). Dem demografischem Wandel zum Trotze.
Mann erkennt die Unterschiede zwischen Deutschland und Dänemark an den Vorgaben aus den zuständigen Ministerien (Seite 6):

"Alle Länderministerien gehen davon aus, dass das Professorinnenprogramm eine positive bis sehr positive Auswirkung auf die Reputation der Hochschulen hat. Die Teilnahme am Programm gilt ihnen als „Gütesiegel“, „Qualitätssiegel“ und „bundesweite Auszeichnung“ innovativer Gleichstellungskonzepte an den Hochschulen."
Was genau kann diese, von der dänischen, so stark abweichende Einschätzung verursachen? Ach ich hatte den darunter liegenden Spiegelstrich noch nicht gelesen:
"Die Hochschulen erwarten ihrerseits, dass eine positive Bewertung ihrer Gleichstellungskonzepte bei der landesseitigen Mittelvergabe, aber auch bei der nationalen Forschungsförderung von Bedeutung sein wird."
Alles klar? Wenn ich Geld bekomme, dann ist ja alles gut.

Wie kommen solche Ergebnisse zustande? Ganz einfach. Mann baue ein Netzwerk von Gleichstellungsbeauftragte und lasse diese dann darüber abstimmen, ob ihre Förderung gut oder schlecht sei. Auf Seite 17, Bild 3 werden die Beteiligte und Hauptbeteiligte an der Online-Fragebogenaktion angegeben: 88 Gleichstellungsbeauftragte waren an den 145 Fragebögen beteiligt.

Ja, das nennt mann heutzutage ... Gender-Studies-Forschung.