Mittwoch, 2. April 2014

Tabuthema: Gewalt der Frauen gegen Kinder?

Die Qualitätsmedien scheinen sich mal wieder überbieten zu wollen beim Thema "Gewalt gegen Frauen". n-tv z. B. wiederholt stolz die Nachrichtvorlage aus dem Ministerium, dass das Frauen-Hilferuftelefon 12.000 mal durch Frauen in Not angerufen wurde.

Bei ca. 40.000.000 Frauen in Deutschland sind das ca. 0,03 %.

Bis zu den 30% der FRA-Studie müssen wir noch knapp 1000 Jahre warten.

Die Friedfertigkeit der männlichen Bevölkerung hierzulande ihren Frauen gegenüber wird aber nicht gewürdigt. Stattdessen wird in dem Artikel durch die Schlagzeile "Sehr viele Frauen schweigen noch"suggeriert, dass 12.000.000 Frauen schweigen.

DAS ist die unterschwellige Botschaft, die durch die Meldung aus dem Ministerium für alle außer Männer in der Öffentlichkeit transportiert werden soll.

Der stumme Schrei

Die kleine Meldung, auch bei n-tv zu lesen, übersehen die meisten: Da filmt eine Mutter den Missbrauch ihrer eigenen Tochter.

Ekliger Einzelfall?

Ich hatte mal gelesen, dass auch Valerie Solanas ähnliches erlebt haben soll: Missbrauch durch den Vater und Duldung des Missbrauchs durch die Mutter.

Ob der Fritzl aus Amstetten seine Taten ohne Wissen der Mutter begangen haben soll, wurde bis heute gerichtlich nicht geklärt. Somit wurde auch die Frage der Mitschuld der Mutter am Martyrium der Kinder nicht hinterfragt.

Diese Tabuisierung weiblicher Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Gesellschaft: Mann ist sofort der böse Mann, wenn mann auf die weibliche Gewalt hinweist. Die Studien dazu (100 Studien) erreichen niemals die mediale Aufmerksamkeit des "Hilfetelefons".

Im medialen Geschrei geht folgende Tatsache leicht unter: "Zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Kindstötungen werden durch die leiblichen Mütter verübt. Laut einer Studie von Raič war (NUR, meine Ergänzung) in 18 % der Fälle der Vater der Täter."

Die Missetat der Mutter wurde bei n-tv nicht mit der Schlagzeile "Mutter ergötzt sich am Leid des eigenen Kindes" versehen, sondern durch das wesentlich unverfänglichere "Datenträger in Hildesheim gefunden".

So wird manipuliert. Alle schauen nur noch auf die Gewalt gegen Frauen, nicht aber auf die Gewalt der Frauen.

Die Schwächsten unserer Gesellschaft, die Kinder, sind dieser Gewalt schutzlos ausgeliefert.

Weil wir wegschauen und uns nur Hilfetelefone für Frauen leisten, keine aber zum Schutz vor Frauen.

Was aus Valerie Solanas geworden ist, kann mann dort nachlesen. Die Verantwortlichen scheinen sich solche Schicksale zu wünschen.

Wie ist es sonst zu erklären, dass die Berichterstattung im Falle der verschwindend geringen Gewalt gegen Frauen so reißerisch ist, während man die Gewalt der Frauen gegen Kinder verschweigt?