Sonntag, 7. Dezember 2014

Führungspositionen

Allein der Titel belegt schon das Vorhandensein der "hegemonialen Männlichkeit": "Führungsposition wird oft mit einem Ingenieur besetzt" ;-).

Ja wo sind denn die Ingenieurinnen?

Was lernen wir aus dem Artikel?
  1. In den Chefetagen deutscher Industrieunternehmen haben Ingenieure das Sagen. 
  2. Mindestens jeder zweite Geschäftsführer oder Vorstand hat laut Mikrozensus ein Ingenieurstudium abgeschlossen. 
  3. Gespür für Innovationen und Produkt-Wissen sind die Stärken von Ingenieuren.

Hier wird verraten, welche Kenntnisse notwendig sind, um in einer Führungsposition zu kommen. Erstaunlich, die Quote wird als Voraussetzung nicht erwähnt? Der interviewte Herr Koppel scheint  nicht auf dem Laufenden zu sein:

... der Erfolg eines Individuums und eines Unternehmens in der Industrie ist in erster Linie auf das technische Know-how zurückzuführen. Selbstverständlich braucht ein Ingenieur in einer leitenden Funktion auch Managementkenntnisse. Aber um ein technisches Unternehmen führen zu können, ist das Produktverständnis im „Business to Business“ deutlich wichtiger als das Erlernen wirtschaftlicher Kennzahlen und deren Anwendung. Das kann ein Ingenieur in der Praxis lernen und mit gesundem Menschenverstand anwenden.
Was interessiert uns denn heute "technisches Know-how", "Produktverständnis" und "gesunder Menschenverstand", wenn wir auf all diese Fähigkeiten verzichten können und einfach per verfassungswidrige Quote in Führungspositionen gehievt werden können?

Der Experte beschreibt, warum so viele Ingenieure Geschäftsführer oder Vorstände in Technologieunternehmen sind:
Forschung und Entwicklung ist der Kernbereich vieler Hightech-Unternehmen. Dort herrschen uneingeschränkt Ingenieure und deshalb gelingt ihnen der Aufstieg ins Management gerade in der Industrie durchaus einfacher als in Dienstleistungsunternehmen.
Es stellt sich die Frage, ob sich das so halten wird, wenn die Unsitte der Quote weiter um sich greifen wird. Spätestens wenn die Pro-Quote-Anhänger merken werden, dass die Aufsichtsratsstühle leer bleiben werden, werden sie auf den Dreh kommen, dass die Unternehmen auch bei den Geschäftsführer und Vorstände eine Quote brauchen. Ist das Grundgesetz - pardon, der Damm der Verfassungswidrigkeit - erst einmal gebrochen, wird es kein Halten mehr geben: Die feministischen Aristokrat.I.nnen werden überall nach der Macht greifen.

Auch eine weitere Voraussetzung für Führungspositionen wird geortet:
Ingenieure eignen sich aufgrund ihrer Produktnähe gut für eine Position im Management.
Was lernen wir? Die Produktnähe, nicht die Quotennähe ist ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg der Industrie in Deutschland. Bringen wir die Quote in die Industrie, entfernen wir die "Produktnähe". Ich schätze aber, solche Überlegungen sind den Aristokrat.I.nnen-Lobbyisten Heiko Maas und Manuela Schwesig vollkommen fremd.

Die Gefahr, die von Wirtschaftswissenschaftler für ein Technologieunternehmen ausgeht wird  angesprochen:
Wirtschaftswissenschaftler reiten keine toten Pferde. Aber sie legen Wert auf kurzfristige Gewinnkennziffern und streichen dafür eher Forschungs- und Entwicklungsgelder zusammen. Langfristig gefährden sie damit die Gesundheit eines Technologieunternehmens. Denn das lebt von Innovationen.
Sobald die Quote kommt und sich überall in der Wirtschaft durchsetzt, werden verstärkt Wirtschaftsingenieurinnen oder technikfremde Frauen zum Zuge kommen, mit der eben beschriebenen Gefahr.

Die Verteilung der Geschlechter über die Berufe ist ja eindeutig: Akademiker 2013.

Auch das IAB hat die berufliche Segregation nach Geschlecht thematisiert. Ingenieurinnen sind nach wie vor Mangelware.

Die Quote ist nicht nur verfassungswidrig, sondern gefährdet langfristig auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Scheint aber niemand groß zu interessieren, dass nur einige, wenige, feministische Aristokratinnen nach der Macht greifen wollen.