Sonntag, 21. Juni 2015

Väter: Geben ist seliger als Nehmen

Es muß nämlich, wie ich meine, in einem Staate welcher von der größten aller Krankheiten frei bleiben soll, welche man Aufruhr oder noch richtiger Spaltung nennt, weder der eine Teil der Bürger in drückender Armut, noch der andere in Reichtum leben, da dies Beides jenes Beides erzeugt, und so muß denn der Gesetzgeber nunmehr jedem von Beiden eine Grenze setzen. Die Grenze der Armut sei demnach ...; und nachdem der Gesetzgeber so dies als Maß hingestellt hat, mag er erlauben seinen Besitz auf das Zwei-, Drei-, ja Vierfache hievon auszudehnen. Wenn aber Jemand noch mehr im Besitz hat, so soll er den Überschuss, gleichviel ob er ihn durch einen Fund oder eine Schenkung oder durch Geschäftserwerb oder durch irgend sonst einen Glücksfall sich erworben hat, an den Schatz des Staates und seiner Schutzgötter abgeben, wenn er anders seinen guten Namen erhalten und sich vor Strafe bewahren will. (Plato)
Verrückte Ideen hatte der liebe Plato, nicht wahr? Er selbst bezeichnete so etwas als Utopie: Griechenlands bester Ökonom. Ich nehme an, dass heutzutage ein Varoufakis sich wünschen würde, Plato als Berater zu haben.

Nun hat ein amerikanischer Unternehmer, Dan Price, der CEO der Kreditkarten-Abrechnungs-Firma Gravity Payments, den Plato-Traum zur Wirklichkeit werden lassen: Weniger Geld für den Chef, mehr für die Angestellten. Er wird sein Jahresgehalt von ca. 1 Mio. $ radikal kürzen, um seinen 120 Mitarbeitern ein Mindestjahreseinkommen von 70.000 $ zu ermöglichen.

Etliche (als konservativ bezeichnete) Kommentatoren hatten diese Aktion als sozialistische Massnahme kritisiert und den Bankrott dieser Firma prognostiziert.

Nun scheint es durchaus auch Konservative zu geben, die sich Gedanken über die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich machen: "Aufstiegshoffnungen und Abstiegsängste".

Die Autorin ist sich der Tatsache bewusst, dass immer mehr Menschen keine (Aufstiegs-)Hoffnung mehr haben. Ihr ist klar, dass wir uns immer mehr von einer Gesellschaft entfernen, die den unternehmerischen Geist fördert, besser gesagt, ihn in einer natürlichen Art und Weise entstehen lässt und uns in Richtung einer Gesellschaft rückwickeln, die diesen Geist regelrecht abwürgt.

Nur in solchen Gesellschaften, die den "unternehmerischen Geist" einem jeden Bürger möglich macht (wird als "durchlässig" bezeichnet), lassen sich erhebliche Potentiale mobilisieren. Eine solche Gesellschaft wäre für künftige Herausforderungen gewappnet, da es hoffnungsvolle, also hoch motivierte Mitglieder hat, die oft genug in der Lage wären, Übermenschliches, auf jeden Fall immer etwas Gewinnbringendes für die Gesellschaft zu leisten:
"In einer durchlässigen Gesellschaft können soziale Unterschiede erhebliche Antriebskräfte mobilisieren, durch den Anreiz des sozialen Aufstiegs wie durch das Risiko des sozialen Abstiegs." (Quelle)
Wie immer: Zwei sich scheinbar widersprechende Bestrebungen! Die einen wollen alles verteilen, die anderen wollen soziale Unterschiede als gesellschaftlichen Antriebsmotor haben.

Dabei wäre es ganz einfach: Die sozialen Unterschiede auf ein erträgliches Niveau halten, so dass jeder die Möglichkeit hätte aus der unteren in der oberen Klasse zu migrieren, bei entsprechender Leistung. Mit anderen Worten: Leistung muss sich wieder lohnen!

Womit wir beim Thema Väter- und Männerrechte wären.

Ist Euch eigentlich aufgefallen, dass gerade Konservative, in großen Tönen sozialistische Denkweisen an den Tag legen, wenn es darum geht, bei Trennung oder Scheidung dem Leistungsträger das Geld abzuknöpfen? Da haben die überhaupt keine Bedenken, dem Leistungsträger Mann und Vater das ganze Geld abzuknöpfen und es der Ex zu geben.

Da sind sie plötzlich alle für das sozialistische Gleichheitsideal: Keinem Rechten würde es je einfallen, die Herdprämie für die Ex mit einer sozialistischen Massnahme gleichzusetzen und die Linken würden niemals erwähnen, dass der Mann und Vater zu viel bezahlt!

Selbst der rechtskonservative Radio-Kommentator Rush Limbaugh, der den CEO Dan Price für seine Entscheidung kritisierte (und auch den Selbstmord von Robin Williams als angeblich eine Folge seiner linken Einstellung darstellte), wäre sicherlich mit Gunnar Schupelius, der eigentlich eher links zu verorten ist, einer Meinung, wenn es darum geht Väter auszunehmen.

Dabei muss ein Vater weitaus mehr - prozentual gesehen - abgeben, als Dan Price bereit ist an seine Mitarbeiter zu geben: Dan Price bleibt nach wie vor, als Leistungsträger seiner Firma, ein Einkommen, mit dem er auskommen kann. In Gegensatz zu den Vätern, denen vielfach die Luft zum atmen genommen wird, siehe Robin Williams.

Geben ist seliger als Nehmen!

Kein anderer, als ein Vater, ist seliger! Denn er gibt sein Leben lang an seine Kinder weiter! Wenn es sein muss, gibt er auch sein Leben dafür, wie die Väter auf der Titanic.

Ausnehmen hingegen ist unselig!

Ich weiss nicht, wann Linke und Rechte endlich kapieren, dass das Ausnehmen der Väter die Grundfesten unserer Gesellschaft zerstört:
  • Warum soll ein Mann Vater werden, wenn er befürchten muss, dass ihm in Trennungs-/Scheidungsfall nicht nur das Geld weggenommen, aber auch das/die Kind/er entfremdet werden?
  • Warum soll sich ein Mann, der keine Kinder hat, noch ins Zeug legen? Während ein Vater alles in seiner Macht Mögliche macht, um seinen Kindern einen besseren Start im Leben zu ermöglichen und ihnen - wenn möglich - Haus oder Vermögen hinterlässt, werden Kinderlose meistens nur darauf achten, dass am Ende des Lebens nichts mehr da ist, was sich ein gerichtlich bestellter Betreuer unterm Nagel reissen darf. 
Starke Gesellschaften haben starke, selige Geber: Die Väter! Wer die Väter schwächt, schwächt die ganze Gesellschaft.

Ich finde, die Rolle des Vaters als lebenslanger Geber, sollte, heute, den 21.06.2015, am internationalen Vatertag ruhig mal angesprochen werden, damit es nicht in den Krokodilstränen von Feminist.I.nnen untergeht.