Es muß nämlich, wie ich meine, in einem Staate welcher von der größten aller Krankheiten frei bleiben soll, welche man Aufruhr oder noch richtiger Spaltung nennt, weder der eine Teil der Bürger in drückender Armut, noch der andere in Reichtum leben, da dies Beides jenes Beides erzeugt, und so muß denn der Gesetzgeber nunmehr jedem von Beiden eine Grenze setzen. Die Grenze der Armut sei demnach ...; und nachdem der Gesetzgeber so dies als Maß hingestellt hat, mag er erlauben seinen Besitz auf das Zwei-, Drei-, ja Vierfache hievon auszudehnen. Wenn aber Jemand noch mehr im Besitz hat, so soll er den Überschuss, gleichviel ob er ihn durch einen Fund oder eine Schenkung oder durch Geschäftserwerb oder durch irgend sonst einen Glücksfall sich erworben hat, an den Schatz des Staates und seiner Schutzgötter abgeben, wenn er anders seinen guten Namen erhalten und sich vor Strafe bewahren will. (Plato)Verrückte Ideen hatte der liebe Plato, nicht wahr? Er selbst bezeichnete so etwas als Utopie: Griechenlands bester Ökonom. Ich nehme an, dass heutzutage ein Varoufakis sich wünschen würde, Plato als Berater zu haben.
Nun hat ein amerikanischer Unternehmer, Dan Price, der CEO der Kreditkarten-Abrechnungs-Firma Gravity Payments, den Plato-Traum zur Wirklichkeit werden lassen: Weniger Geld für den Chef, mehr für die Angestellten. Er wird sein Jahresgehalt von ca. 1 Mio. $ radikal kürzen, um seinen 120 Mitarbeitern ein Mindestjahreseinkommen von 70.000 $ zu ermöglichen.
Etliche (als konservativ bezeichnete) Kommentatoren hatten diese Aktion als sozialistische Massnahme kritisiert und den Bankrott dieser Firma prognostiziert.